Schweizer Jakobswege

In den Jahren 2007 und 2008 wanderte ich in Tagesetappen entlang des Jakobsweges von Konstanz nach Genf. Diese Wanderung führte mich durch Orte und Gegenden, die ich zwar flüchtig von der Durchfahrt oder aus der Landkarte kannte, jedoch nie richtig wahrgenommen habe. Auf diesen Wanderungen, welche noch weit vom Pilgern entfernt waren, lernte ich die Landschaft bewusst aufzunehmen. Oftmals bin ich mit den Menschen am Weg in Kontakt gekommen, sei es durch einen kurzen «Schwatz» oder gar eine Einladung zu einem kleinen Umtrunk.

 

Schwabenweg

Konstanz - Einsiedeln

Der Weg führte mich von Konstanz quer durch den Kanton Thurgau, vorbei am Kloster Fischingen, über das Hörnli ins Zürcher Oberland. Die Pilgerherberge «zum roten Schwert» liegt in unmittelbarer Nähe zum Haus meiner Grosseltern. Hier wurde ich schon in der Jugend auf die damals braunen Wegweiser des Jakobsweges, aber auch die Ortsnamen wie Pilgersteg, aufmerksam gemacht. Der Weg  führt vom Zürcher Oberland weiter auf den Holzsteg, welcher bei Rapperswil den Zürichsee überquert, nach Einsiedeln, einem bekannten Treffpunkt für Jakobspilger.

 

Innerschweizer Weg

Einsiedeln - Brünig

Nach einer gemütlichen Wanderung durch das liebliche Alptal führt der Weg plötzlich steil zur Haggenegg empor. Vor dort   ging es flott nach Brunnen hinunter. Dort überquerte ich den Vierwaldstättersee bequem mit dem Schiff. An der anderen Uferseite wählte ich  bis Buochs den Höhenweg, welcher ab Seelisberg steil abfallenden Felsen entlangführt. Weiter führte mich der Weg durch Stans, ein schöner Ort, den ich nur vom Durchfahren kenne, nach Flüeli-Ranft. Die Klause eignet sich gut für eine Besinnung in der Stille.  Ab Sachseln führt der Weg dem Sarner- und Lungernsee entlang. Nach einem kurzen, aber doch markanten Aufstieg schaffte ich die Bünig-Passhöhe.

 

Berner-Oberländer-Weg

Brünig - Amsoldingen

Wieder führt der Weg an zwei Seen - dem Brienzer- und Thunersee – entlang, Den ersten passierte ich im Winter auf der linken Uferseite. Den ganzen Tag befand ich mich im Schatten, konnte jedoch von hier aus das herrlich weissverschneite Bergpanorama bewundern. Ganz anders präsentierte sich im Frühling die rechte Seite des Thunersees.

 

Gantrisch/Fribourg-Weg

Amsoldingen -Romont

Durchs liebliche Grübental, hinauf nach Riggisberg führt der Weg durch eine herrliche Landschaft nach Schwarzenburg. Nach der sehr ländlichen Region, wirkt die Stadt Fribourg schon beinahe hektisch. Doch bald führt der Weg wieder durch verträumte Landschaften nach Romont.

 

Weg der Romandie

Romont - Lausanne -Genève

Durch malerische Dörfer und Städtchen, über weitflächige Landschaften erreichte ich schlussendlich in Lausanne den Genfersee. Von dort bis Genf war es dann nur noch einen Katzensprung, für den ich dennoch drei Tageswanderungen investierte. Diese Zeit hat sich gelohnt, verweilte ich doch lange an den Seeufern oder in den Rebbergen, welche entlang des ganzen Genfersees anzutreffen sind. Erst kam ich mir in Genf etwas verloren vor, doch bald entdeckte ich, vor allem in der Altstadt, verschiedene Hinweise auf das Pilgerwesen.