Oberschwaben

Pilgern heisst nicht, nur den Weg nach Santiago einzuschlagen. Pilgern kann ich eigentlich überall. Die Ruhe, die innere Einkehr sowie das Staunen über die grossartige Schöpfung, in welcher ich daheim sein darf, finde ich nicht nur auf dem Jakobsweg. Dennoch ist dieser für mich eine grosse Hilfe in Wegführung. Ich brauche mir keine grossen Gedanken über eine Wegstrecke zu machen, den die Jakobswege sind - teilweise schon viele Jahrhunderte -  gegeben. Zudem bietet sich vielerorts eine gute Infrastruktur, speziell für Pilger, entlang der Wege an. Ich habe nun begonnen, diese Wege kennen zu lernen.

Im Jahr 2018 hatte ich eine Woche Ferien, welche eigentlich gar nicht geplant war. Es war ein wundschöner Herbst und es zog mich nach draussen. Also fuhr ich kurzentschlossen nach Ulm, um vor dort auf dem oberschwäbischen Jakobsweg nach Konstanz zu pilgern. Ich lernte hier eine Region voller Überraschungen kennen, die wir, obwohl sie vor unserer Haustür liegt, nie und nur sehr selten besuchen. Kleine idyllische Städtchen, prachtvolle Barockkirchen und schmucke Dörfer sind auf diesem Weg anzutreffen. Am meisten imponierte mir die Gastfreundschaft, die ich auf diesem Weg erfahren durfte. Ich möchte in diesem oder nächsten Jahr den nördlichen Teil dieses Weges kennen lernen und freue mich jetzt schon auf schönen Begegnungen bei unserem nördlichen Nachbarn.